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  • Johannes E. Trojer – Dorferhebung

    2012-07-22

    Johannes E. Trojer – Dorferhebung

    Exkursion zur Ausstellung

    Kein romantisches Verhältnis zum Alten

    Johannes E. Trojer wurde 1935 als zweites von zwölf Kindern einer Bergbauernfamilie in Außervillgraten geboren. Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1991 war er lange Zeit Volksschuldirektor in Innervillgraten. Er schrieb, fotografierte, dokumentierte, lud ein, lobte, kritisierte, förderte, nahm teil. Er sammelte über drei Jahrzehnte alle möglichen Schriftstücke, Plakate und Fotografien, hatten sie nur irgendetwas mit der Geschichte seines Umfeldes zu tun.

    Unkonventionell

    Nicht nur die große Bandbreite seiner Fragen ist bestechend, vor allem auch sein methodisches Arbeiten : Er sammelte Redensarten und Flüche, dokumentierte vieles, was er am Verschwinden sah, Bauern beim Mähen mit der Sense, beim Heutragen. »die zeitgemäße auffassung ist kurz gesagt die, daß ich mir vornehme, alles möglichst realistisch und nicht beschönigend zu sehen. dann kommt es nicht zur schädlichen schönfärberei und lobhudelei.«

    Trojer führte mit seinen Schülern eine regelrechte Studie zum Fernsehverhalten durch. »Der Vater schaut immer Zeit im Bild; wenn wir dabei schreien, jagt er uns sofort ins Bett.« Bereits in den 1980er Jahren zeigte Trojer im Villgratental eine Ausstellung mit dem Titel »Bauen in der Landschaft«.

    Regionales

    Heute wird oft das Regionale bemüht, vor allem von der Werbung, aber nur wenige beschäftigen sich ernsthaft damit.

    Kultur im ländlichen Raum, die das kopiert, was sich in großen Museen oder in der Freizeitindustrie behauptet, gehen am eigentlichen Potenzial vorbei. Wenn jemand zu nennen ist, der sich bereits früh mit diesbezüglichen Fragen beschäftigt hat, dann Johannes E. Trojer … 

    Exkursion 

    in die Ausstellung des Hidden Museum Johannes E. Trojer Dorferhebungen am Sonntag 22. Juli 10 Uhr. Busfahrt Absam – Fraxern ( Vbg. ) und zurück – Waldspaziergang zum Museum : gutes Schuhwerk und Schlecht-Wetter-Kleidung erforderlich.

    Anmeldung

    bis Mo 16. Juli, da beschränkte Teilnehmerzahl :
    0 676  /  84  05  32  700.
    Preis 45 Euro  ( Bus )

  • Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    2012-07-21

    Eiffelturm und Blue Jeans – Ikonen der Moderne

    Ein Vortrag im Gemeindemuseum Absam

    Indigo, Stahl, ein englischer Gärtner, der Panamakanal, Buttenheim, Paris, Nimes, Genua … und die Moderne.
    EINTRITT frei

    Der Soziologe Max Weber hat 1919 über die Veränderung der Welt durch Industrie und Technik folgendes geschrieben: »Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt.« Diese Entzauberung war aber nicht nur eine intellektuelle Leistung, sondern auch eine Folge der modernen Warenwelt.

    Als vor 125 Jahren, im Jänner 1887, die Bauarbeiten für den Pariser Eiffelturm begannen, waren seine Tage eigentlich schon gezählt: Zwei Jahrzehnte sollte dieses nutz- und vor allem geheimnislose Bauwerk für die französische Ingenieurskunst werben – als Bauwerk, das sich selbst erklärt – und dann ab in Richtung Schrottpresse … Aber es kam ganz anders.

    Bereits 15 Jahre vor dem Turm wurde ein anderes Symbol der Moderne patentiert. 1872 hatte das Patentamt in Washington ein Dokument für eine Hose, deren Taschen mit Nieten verstärkt waren, ausgestellt. Inhaber des Patents waren die beiden Schneider Levi Strauss und Jacob Davis.

    Turm und Hose sind zu Ikonen der Moderne geworden. Was die beiden miteinander zu tun haben, erfahren Sie am kommenden Wochenende im Gemeindemuseum Absam.

  • 6 x 6 = 400

    2012-07-14

    6 x 6 = 400

    Lois Welzenbachers Haus

    Geplant und gebaut 1945

    Über NS-Architektur schreibt der Historiker Joachim Petsch: » Die Vermittlung nationalsozialistischer Architekturinhalte erfolgte neben der Bevorzugung bestimmter handwerklicher Baumaterialien durch die Festlegung der Architektur und des architektonischen Raumes: Die großen glatten Wandflächen […] unterstreichen den festungsartigen Charakter der Bauten. Die Verabsolutierung der statischen Bezugssysteme unterdrückt jeden Eindruck von Bewegung – ungeteilte Baumassen dominieren.« Das Flachdach, das Bauen »von innen nach außen«, den offenen Grundriß der späten 20er Jahre hatte Lois Welzenbacher bereits Mitte der 30er Jahre, als er sein Büro in München eröffnete, aufgegeben.

    Tarnkappen

    Unter den Bedingungen der gleichgeschalteten NS-Architektur setzt er seinen Bauten »Tarnkappen« auf: Seine Wohnbauten und sozialen Bauten zeigen zumindest im äußeren Erscheinungsbild die Orientierung am NS-spezifischen romantischen Heimatstil. 1943 holt ihn der Krieg ein – er arbeitete bereits seit 1939 als beratender Architekt an den Flugzeugwerken Siebel in Halle an der Saale: sein Münchner Wohnhaus wird bei einem Luftangriff zerstört.

    Behelfsheim

    Welzenbacher übersiedelt nach Innsbruck und beginnt 1945 ein Haus in Absam zu bauen. Das nach damaligen Bestimmungen als »Behelfsheim« geplante Privathaus durfte laut Kriegsnotverordnung nur eine Grundfläche von ca. 6x6m haben. Bei einer Grundfläche von ca. 38m2 beträgt der umbaute Raum des turmartigen Gebäudes jedoch 400 m3.

    Der Architekturhistoriker August Sarnitz schreibt über das Haus Welzenbacher: »Dieses kleine Haus ist ein raumökonomisches Wunder und zeugt von Welzenbachers räumlichem Verständnis.«

    Exkursion

    Am Sa 14. Juli besteht die Möglichkeit, das Haus Welzenbacher – heute eines der wenigen Häuser, das auch im Inneren den Originalzustand, so wie Welzenbacher ihn geplant und entworfen hat, zeigt – zu besichtigen.

    Anmeldung

    Beschränkte Teilnehmerzahl, daher Anmeldung bis
    Do 12. Juli erforderlich: 0 676 / 84 05 32 700


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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