815_geige
815_gang_og
815_film
815_federn
  • Sex und Salz

    2011-06-21

    Sex und Salz

    Vortrag

    Würzig und irrational … Heute eines der billigsten Lebensmittel, war Salz einst kostbarer als Gold. Um seinetwillen wurden Kriege geführt, Allianzen gegründet und Menschen ausgebeutet. Alle vitalen Körperflüssigkeiten wie Blut, Tränen, Schweiß, Samen und Urin enthalten Salz. Es sorgt für das Funktionieren des Körpers, denn ohne Salz könnten Zellen keine Nährstoffe aufnehmen.

    Seine lebenswichtige Bedeutung hat das Salz über die Jahrtausende zu einem zentralen Motiv dessen werden lassen, was wir heute als Aberglauben bezeichnen. So zeigt etwa ein Pariser Holzschnitt von 1577 unter dem Titel »Frauen salzen ihre Männer ein«, wie man dem Ehemann mit Salz zu mehr Potenz verhilft: Vier Frauen treiben entkleidete Männer in ein Pökelfass. Die letzte Zeile des den Stich kommentierenden Gedichts lautet: »Salzt man sie von vorn und hinten, wird man voll Saft und Kraft sie finden.«

    Die Verbindung zwischen Salz und Aberglauben hat im Jahr 1911 auch das Interesse eines Freundes und Schülers von Sigmund Freud erregt: Der englische Psychoanalytiker Ernest Jones begann die aus seiner Sicht irrationale menschliche Fixierung auf Salz zu untersuchen. Jones ging dabei von der These Freuds aus, dass abergläubische Vorstellungen oft daraus resultieren, dass im Aberglauben etwas Nebensächlichem große Bedeutung beigemessen wird, weil man es unbewusst mit etwas anderem, Wichtigem in Zusammenhang bringt. Dieser Spur folgte Jones in seinen Untersuchungen zum Thema Sex und Salz …

    Hinweis Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung »Mit Salz, Beil und Rind auf Shopping-Tour – Frühe Zahlungsmittel in Europa« im Museum Stadtarchäologie Hall in Tirol www.stadtarchaeologie-hall.at

    Eintritt frei

  • Zoglauer Zeichnungen

    2011-06-01

    Zoglauer Zeichnungen

    Ausstellung

    Zeichnen ist die Kunst … »Gezeichnet habe ich mein Leben lang, Zeichnen war mein Beruf«, beschreibt Kurt Zoglauer den Weg zu seinen Bildern. Für Kunden seiner Tischlerei am Breitweg hat er über Jahrzehnte Möbel, Küchen, ganze Einrichtungen auf dem Papier entworfen und in technischen Konstruktionszeichnungen Grundrisse, Ansichten, Schnitte und Details für die Werkstatt umgesetzt.

    Heute, mit inzwischen 91 Jahren, sitzt er am Fenster seines Arbeitszimmers, vor ihm das leere Blatt, auf dem er seine »Striche spazieren führt«. Seine Motive findet Kurt Zoglauer in seiner unmittelbaren Umgebung. Und die Szenen aus Hall, Absam, Thaur geraten ihm oft zur Winterlandschaft, denn die Wirkung, die Kontraste seiner Bilder sind ihm wichtig. »Landschaft, Architektur kommen bes- ser zur Geltung, wenn sie durch weisse Flächen unterbrochen sind«, erklärt sich Herr Zoglauer den Winter in seinen Bildern.

    Als Zeichner reduziert er die Natur auf das für das Auge Wesentliche der Wahrnehmung. Er genießt dabei das aufmerksame und genaue Sehen, seine ruhige Hand und, dass er ohne Brille arbeiten kann.

    »Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen.«

    Eröffnung
    Mittwoch 1. Juni
    19 Uhr
    Öffnungszeiten
    Mi und Fr 18–21 Uhr
    Sa und So
    14–18 Uhr
    Dauer
    Mittwoch 1. Juni bis
    Sonntag 19. Juni

  • Hörabend »Die letzten Tage der Menschheit«

    2011-05-22

    Hörabend »Die letzten Tage der Menschheit«

    gelesen von Helmut Qualtinger

    Karl Kraus schreibt im Vorwort zu seinem Dokumentatheater aus dem Jahr 1919: » […] die grellsten Erfindungen sind Zitate, […] Phrasen stehen auf zwei Beinen – Menschen behielten nur eines«.

    »Die letzten Tage der Menschheit« ist ein Dokumentartheater von monumentalem Umfang, bestehend aus Epilog, Prolog und fünf Akten mit über 220 Szenen. Die Szenen stellen den k.u.k. Alltag im Ersten Weltkrieg dar. Egal, ob der Schauplatz eine Brücke in Südtirol, eine Kommandatur am Uszok Pass, die Wiener Deutschmeisterkaserne, ein Ringstraßencafé oder das Sirkeck ist, immer sind es die Phrasen und die Gewalt der Sprache, die das Geschehen bestimmen.

    Der Ort der Handlung ist die Sprache: Zitate aus Zeitungen, Reden, gängige Phrasen, Flugblätter, Durchalteparolen dringen aus den Figuren – wie z. B. aus Kaiser Wilhelm, Journalisten und Schriftstellern, Generälen.

    »Die letzten Tage der Menschheit« waren nie für die Aufführung bestimmt. Karl Kraus hat zwar selbst daraus gelesen, er hielt das Stück aber für unaufführbar. Trotzdem kam es 1923 in Wien und 1930 in Berlin zu Aufführungen des Epilogs. In der Tradition von Karl Kraus hat der österreichische Schauspieler Helmut Qualtinger zahlreiche Lesungen mit Szenen aus »Die letzten Tage der Menschheit« bestritten.

    Mit freundlicher Unterstützung von PREISER Record


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

Impressum
Datenschutzerklärung