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  • O-Ton:

    2019-05-11

    O-Ton:

    Operation Greenup


    überhört

    Wehrmachtsdeserteure haben in Österreich über Jahrzehnte geschwiegen. Einer, der mitten in der Waldheim-Debatte bewusst sein Schweigen gebrochen hat, war 1988 der Tiroler Dr. Franz Weber aus Oberperfuss. In einem langen Interview mit dem Journalisten Hans Haider hat er über seine Rolle in der Operation Greenup und über seine vorhergehende Desertion gesprochen. Vier Jahre lang hatte er den grausamen Krieg der Nazis in der Sowjetunion und in Jugoslawien mitgemacht, doch im Herbst 1944 entschloss er sich, zu den Amerikanern überzulaufen:

    »Ich war jetzt an der Stelle, wo ich gesagt habe, hier kannst du gehen! […] Ich kann natürlich dabeibleiben, entweder falle ich oder gehe in Gefangenschaft, danach bin ich ein treuer Soldat gewesen. Aber wenn man so überzeugt ist, dass die Geschichte zu einem heillosen Elend, zu einem KZ Europa führt, das war mir längst klar, dann kannst du nicht danach sagen, ich bin immer dagegen gewesen.«

    Zentrale Passagen des Originalmitschnitts dieses Gesprächs sind am Samstag, 11. Mai um 20 Uhr im Gemeindemuseum zu hören.

    greenup

    Anschließend sehen Sie Ausschnitte eines Gesprächs mit dem amerikanischen OSS-Agenten Fred Mayer, der Ende Februar 1945 mit Hilfe von Franz Weber über Tirol abgesprungen ist und anschließend in Oberperfuss und Innsbruck »einquartiert« wurde. Zwei Monate lang lieferte er dann unerkannt wichtige Informationen aus der von den Nazis ausgerufenen »Alpenfestung«. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2006 hat er in seiner Heimatstadt Freiburg erstmals auf Deutsch davon berichtet …

    Erläutert werden die beiden Audio- und Videodokumente von Dr. Peter Pirker, der sie für sein unlängst erschienenes Buch »Codename Brooklyn. Jüdische Agenten im Feindesland. Die Operation Greenup 1945« ausführlich analysiert und kontextualisiert hat.

    eintrittfrei

  • Kein Muttertzagskonzert

    2019-05-10

    Kein Muttertzagskonzert

    mit Veri und die Luxuscombo


    Liebe Mutter hör’ mich an
    was ich für ein Sprüchlein kann:
    Lieb Mütterlein, lieb Mütterlein,

    du bist für mich wie Sonnenschein.
    Du bist mir mehr als tausend Worte wert,
    drum komm’ auch du zu dem Konzert
    von Veri und der Luxuscombo …

    Die dir mit Trommel, Quetsche und mit Bass
    mit Groove, mit Schmäh und mit viel Spass
    statt altbekannter Mon Chéri

    und abgestandner Poesie

    virtuos serviert die Melodie.

    Mit Chanson und mit Wienerlied
    mal’ schleichend, mal’ mit Beat
    holn’ wir dich edel ehrend weg

    von Müh’ und Plag’, von Haus und Herd
    zu dem Keinmuttertagskonzert.

    Platzreservierung erbeten:
    mats.breit@mac.com
    oder 0676 / 85 05 32 700.

    Besetzung
    Verena Göltl – Stimme & Texte

    Christian Wegscheider – Akkordeon & Wurlitzer & Stimme
    Alex Meik – Kontrabass & Stimme

    Philipp Kopmajer – Schlagzeug & Stimme


  • Austria – A Soldier’s Guide

    2019-05-04

    Austria – A Soldier’s Guide

    Aus dem Handbuch für englischsprachige Soldaten 1945

    Ab 3. Mai 1945 wird Tirol befreit. In einem Bericht der Operationsabteilung der 103. amerikanischen Infantrie-Division über den Zeitraum vom 3. bis 31. Mai 1945 heisst es dazu:

    »Mit dem Einmarsch vorgelagter Truppen der Division in Innsbruck am 3. Mai 1945 begann hier die militärische Verwaltung wie auch sonst in Österreich und Deutschland. Die lokalen Autoritäten wurden angewiesen, eine Ausgangssperre, Verdunkelung, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Zivilisten und die Übergabe von Waffen anzuordnen. Um festzustellen, welche Probleme sofort einer Lösung bedurften und wie die generelle Situation war, wurde eine rasche Untersuchung der zivilen Verhältnisse durchgeführt. Kurz gefasst, das Bild von Innsbruck war eines der Überbevölkerung und einer nur teilweise funktionierenden Verwaltung, da durch die Verhaftung und Vertreibung pro-nationalsozialistischer Kräfte ein Personalmangel entstanden war.«

    Für ihren Alltag im befreiten Österreich, der dann bis 1955 dauern sollte, waren die amerikanischen Soldaten mit dem kleinen Handbuch »Austria – A Soldier’s Guide« ausgestattet worden.

    »Sie kommen als Mitglied der alliierten Streitkräfte nach Österreich, als Sieger und Befreier. Österreicher und Deutsche sprechen zwar die gleiche Sprache, Österreicher sind aber in vielerlei Hinsicht ein anderes Volk mit einer anderen Geschichte und Denkweise.«

    Dieses Handbuch, das nicht mehr als 20 Seiten umfasst und an dem vermutlich österreichische Emigranten mitgearbeitet haben, sollte über Geschichte, Mentalität und Sprache der Österreicher informieren.

    Zitat: »Es hat keinen Sinn, von den Österreichern Pünktlichkeit und Verlässlichkeit zu erwarten, so wie wir diese Begriffe verstehen. So sind sie nicht gestrickt. Sie meinen es wirklich ehrlich, wenn sie versprechen etwas zu tun. Sie meinen es genauso ehrlich, wenn sie sich dafür entschuldigen, es nicht getan zu haben.“


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

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