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  • Die Hausnummer

    2015-11-16

    Die Hausnummer

    Eine Geschichte von Ordnung und Unordnung

    Vortrag von Anton Tantner

    Wo die Seelen wohnen … Der absolutistische Staat im 18. Jahrhundert will Soldaten aus- und Steuern einheben, dazu muss er aber wissen, wo exakt die Seelen (seiner Untertanen) wohnen.

    So wird vor 248 Jahren in Tirol mit der Nummerierung von Häusern begonnen. Die Hausnummer wird zwar an den Häusern angebracht und die erste Rekrutierung gelingt auch, allerdings kommt es in den Fürstbistümern Brixen und Trient zu massiven Tumulten:

    Kaiserliche Symbole werden zerstört, die Konskriptionssäulen, die die Grenzen der einzelnen Militärbezirke anzeigen, werden ausgerissen. Bauern rufen Versammlungen ein, löschen die Nummern von ihren Häusern und sind damit erfolgreich: Joseph II. lenkt in seinem letzten Regierungsjahr ein …

    Selbstverständlich

    Klein und unscheinbar hat sie sich an den Häuser festgemacht: die Hausnummer. So selbstverständlich ist sie im Alltag geworden, dass man nicht auf die Idee kommt, sie könnte eine Geschichte haben. Ihren Siegeszug erlebt die Hausnummer im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung.

    Sie wird nicht etwa deshalb eingeführt, um den Menschen in den Städten und Dörfern die Orientierung zu erleichtern, oder um besonders zuvorkommend gegenüber Reisenden zu sein – ihre Herkunft führt mitten in das Herz des aufkommenden modernen Staats mit seinen Zentren Militär, Fiskus und »Policeywissenschaft«:

    Die Hausnummerierung ist ein Mittel zur Adressierung, die Nummer weist jedem Haus eine eigene, unverwechselbare Stelle zu und soll den staatlichen Zugriff auf die darin lebenden Untertanen ermöglichen …

    Anton Tantner ist Historiker an der Universität Wien und hat im Jahr 2007 eine kurze Geschichte der Hausnummer geschrieben (vergriffen). Heuer hat er ein Buch über Adressbüros, Fragämter und Intelligenzcomtoirs – also die ersten Suchmaschinen – publiziert (am Büchertisch erhältlich).

  • Fotogalerie Monsterbasteln

    2015-10-27

    Fotogalerie Monsterbasteln

    am 27. und 28. Oktober

  • Nationalfeiertagslesung:

    2015-10-26

    Nationalfeiertagslesung:

    Mit Mark Twain über die deutsche Sprache

    Mark Twain über die deutsche Sprache
    – eine Lesung am Nationalfeiertag
    um 16, 18 und 20 Uhr im Gemeindemuseum Absam

    Am 29. Oktober 1955, einem Samstag, waren zirka 20 britische Soldaten mit ihrem Offizier, Oberst E. T. Roberts, vier Tage zu spät. Trotzdem wurden sie mit Geschenken aus Kärnten verabschiedet. Der offiziellen Legende nach hatte ja bereits am 25. Oktober der letzte ausländische Soldat Österreich verlassen – und der hätte ein Russe sein müssen.

    Nicht neutral

    Kampflos waren rund 60.000 Soldaten der vier Alliierten (Amerikaner, Briten, Franzosen und Russen) in den zehn Jahren nach der Befreiung 1945 in Österreich stationiert.

    Womit sie aber sicher zu kämpfen hatten, das war die deutsche Sprache. Einer, der sie vor ihren Tücken warnen hätte können, ist der Autor von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, der Amerikaner Mark Twain. Er hat sich bereits um 1880 bemüht, diese »ungeordnete« und »unsystematische« Sprache zu erlernen.

    »Man treibt völlig hilflos in ihr umher, hierhin und dahin; und wenn man schließlich glaubt, man hätte eine Regel zu fassen bekommen, die festen Boden böte, auf dem man inmitten des allgemeinen Tobens und Aufruhrs der zehn Wortarten ausruhen könnte, blättert man um und liest: Der Schüler beachte sorgfältig folgende Ausnahmen.«

    Wo ist der Vogel?

    Intensiv beschäftigte sich Twain in seinem Aufsatz »The Awful German Language« mit der richtig formulierten deutschen Antwort auf die Frage »Wo ist der Vogel?« Übrigens, der wartet wegen des Regens in der Schmiede…

    Twain hätte aber auch mit der Präambel des Nationalfeiertagsgesetzes (sie allein kommt auf 84 Wörter) aus dem Jahr 1965 seine Freude gehabt:

    »Eingedenk der Tatsache, daß Österreich am 26. Oktober 1955 mit dem Bundesverfassungsgesetz BGBl. Nr. 211/1955 über die Neutralität Österreichs seinen Willen erklärt hat, für alle Zukunft und unter allen Umständen seine Unabhängigkeit zu wahren und sie mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verteidigen und in eben demselben Bundesverfassungsgesetz seine immerwährende Neutralität festgelegt hat, und in der Einsicht des damit bekundeten Willens, als dauernd neutraler Staat einen wertvollen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten zu können, hat der Nationalrat beschlossen…«

    Mark Twain über die deutsche Sprache –
    eine Lesung am Nationalfeiertag
    um 16, 18 und 20 Uhr
    im Gemeindemuseum Absam


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

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