Lesung mit Musik
Nachrichten von Arbeit und Leben am Absamer Salzberg
Mit Musik von Matthias Legner und Fotos aus dem Halltal und aus dem Bergbau, die im Jahr 1924 aufgenommen wurden …
1637 hat sich der Bergmeister Christof Troner im Mitterberger Offizier-Stübchen erhängt. Er war besonders geschickt und der erste, welcher am Salzberge einen Durchschlag – den nach ihm benannten »Troner-Schurf« – genau ausführte. Deswegen, so wie in Ansehung seiner Todesart, erweckte er beim Arbeitspersonale den Verdacht, dass er mit dem »bösen Feinde« zu tun gehabt hätte.
1653 Am 3. Juli ist das Pferd des Karl Fintl in den Oberberg-Stollen hineingegangen, durch den ersten Communications-Schurf bis zur verschlossenen Wettertür hinabgerutscht und ist dort verendet. Von diesem Vorfall hat der Schurf den Namen »Roßschurf« erhalten.
1882 Am 17. Mai verunglückte der Arbeiter Franz Strasser beim Herausfahren mit einem geladenen Wagen im Wasserberger-Hauptstollen. Derselbe fuhr an einen vor dem Stollenmundloche befindlichen Wagen an und zog sich dadurch eine schwere innere Verletzung zu, infolge welcher er am nächsten Tage starb.
1885 Am 5. Juli bei einem Hochgewitter wurde die Salzbergerstraße an drei Stellen (Bergkapelle, untere Ladhütte und Bettelwurf) durch Murabgänge derart überschüttet, dass zur Abräumung und Wiederherstellung derselben 224 Schichten verwendet werden mußten.
So klingen Nachrichten von Unfällen im Salzbergwerk oben im Absamer Halltal. Und mit Begriffen wie »Bargelder«, »Bütte«, »Werk«, »Schurf« sind sie heute deswegen nur noch schwer verständlich, weil mit dem Ende der Arbeit am Salzberg 1967 verschwanden nicht nur die Arbeitsplätze, die Maschinen, Werkzeuge und Orte über und unter Tag, es verschwanden auch die Sprache und das Wissen vom Salz. Weil letztendlich auch seine Bedeutung verschwunden ist.
In den 1880er Jahren publizierte Alois R. Schmidt im Tiroler Amtsblatt zahlreiche »Beiträge zur Geschichte des Salzberges«. Grundlage waren für ihn alte Handschriften vormaliger Bergmeister und Offiziere am Absamer Salzberg und in der Saline in Hall. Aus diesen Artikeln haben wir einen schillernden Bericht über Leben und Arbeit, Lawinen und Muren etc. im Halltal zusammengestellt.
Eintrittfrei