Vortrag
Lange vor den ersten bergauf geführten »Seilförderanlagen« war Absam eines der Zentren des alpinen Skilaufs in Tirol. Während heutige SkiurlauberInnen oft erst unmittelbar nach dem Verlassen der »Förderanlage« zum ersten Mal so etwas wie eine Bewegung machen – bis dahin besteht heute ja der alpine Wintersport vor allem aus dem Stauen, Anstehen und Warten – sind die hochalpinen SkisportlerInnen in Absam schon bestens aufgewärmt am Start legendärer Riesentorläufe angekommen … denn auf das Stempeljoch beispielsweise fährt bis heute kein Skilift. Auf dem jahrhundertealten Holz-Transportweg vom Stempeljoch hinunter zum Salzberg fanden bereits in den 1930er Jahren Rennen der Fédération Internationale de Ski statt.
Absamer Kanonen
Der Skilauf abseits vom Rennsport konzentrierte sich in Absam über Jahrzehnte auf verschiedene Bichl, wie den Melanser-, den Patschen- oder den Monik-Bichl. Die Ski kamen von den Haller Firmen Halhammer und Vielhaber und ab Anfang der 1950er von der Absamer Firma Pfanzelter: Eschenholz, rohe Lauffläche, selten Kanten, mit aufgebügeltem Bilgeri-Gleitwachs und Riemenbindung, Federbindung oder – in der Top-Klasse – Kandahar-Bindung.
Anfang der 1970er war es dann endlich Zeit für eine Absamer Seilförderanlage, ein hölzernes Kassahäuschen und einen eigenen Absamer »Ratrac« … Ab 1972 ging auch eine Schneekanone im Melanser Skigebiet in Betrieb, damals die zweite in Tirol … Der Liftbetrieb auf dem sonnigen Melanser-Bichl beschränkte sich aber nicht nur auf die Tageszeiten. Nachtskilauf im Flutlicht mit Bewirtung gab es in Absam also schon lange vor dem billigen Après-Ski so mancher skiindustrieller Massentourismuszentren der Gegenwart.
Am Samstag 18. Juni um 15 Uhr erfahren Sie mehr … eintrittfrei