Ein Abend mit dem Biologen
Bernhard Kegel
Buchpräsentation und Vortrag
Vor sechs Jahren hat der Berliner Biologe Bernhard Kegel bereits über die Herrscher der Welt ( gemeint waren Mikroben und Viren ) im Gemeindemuseum gesprochen.
Am 15. Oktober kommt er mit seinem neuesten Buch wieder nach Absam. Thema ist die Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Klimawandels, also die Natur der Zukunft. Sein gleichnamiges Buch beginnt Kegel zwar erfreulicherweise mit Schnee, aber nicht mit Tirol.
Trotzdem kommt er bald auf Innsbruck zu sprechen, und zwar, wenn es um das Thema Invasionen und Klima geht:
Die in Afrika und Asien beheimatete Papageienart des Halsbandsittichs ( Psittacula krameri ) ist im vergleichsweise kalten Mitteleuropa längst zum Brutvogel geworden. Innsbruck war aber Vorreiter. 1978 entkam aus einer Villa in Saggen ein Halsbandsittich-Paar, das mit Hilfe eines Pensionisten und der wärmenden Lüftungsschächte des Kongresshauses bis Anfang des Jahrtausends eine kleine Population ausbilden konnte.
Bernhard Kegel: »In der warmen Zukunft, die uns bevorsteht, wird die Heizwirkung eines Lüftungsschachtes wohl nicht mehr benötigt … Viele wärmeliebende Arten leben schon mitten unter uns, vor allem in den urbanen Räumen. Sie werden sich ausbreiten.«
Tiere und Pflanzen reagieren bereits auf die Erwärmung, sie werden seltener, weil sie mit den Veränderungen nicht mitkommen, oder sie werden häufiger, weil sie in neue Territorien vordringen und diese besiedeln.
Bernhard Kegel erinnert auch daran, dass Flora und Fauna uns etwas Entscheidendes voraus haben: »Sie haben schon mehr als einmal Erfahrungen mit sich verändernden globalen Klimata gemacht … Für die Menschen ist das weitgehend Neuland.«
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