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  • geheimnis#16

    geheimnis#16

    installation von philipp ossanna

    premiere
    am mittwoch 11. april
    um 20 uhr

    zu sehen und zu hören
    bis 6. Mai

    Samstag und Sonntag
    von 14 bis 18 Uhr

    no fake sounds

    Der Gitarrist Philipp Ossanna hat sich zum General Manager Noise and Vibration Department im Gemeindemuseum Absam erklärt und vor Ostern im Dachboden sein geheimnis#16 aufgebaut.

    Während im herkömmlichen Musikbetrieb das Publikum zum Zahlen und Schweigen verdonnert wird – »Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.« (PR- bzw. Programm-Heft der Kölner Philharmonie) – ist beim geheimnis#16 Husten z. B. ausdrücklich erlaubt, ja sogar erwünscht, geht es doch um Geräusche:

    Mit seinen Klangerzeugern – Staubsauger, Haartrockner, Ventilator, Mixer, Luftmatratzenmotor, Radio, Türklingel, Mundharmonika, Melodika, Waschbrett, Diaprojektor und einigen Lampen hat Ossanna im Museum eine ratternde, klickende, saugende, blasende, rotierende … und blinkende Szenerie aufgebaut.

    kontrapunkt

    Damit setzt er einen lautstraken Kontrapunkt zum ausufernden Sounddesign unseres Alltags.

    »Wie sich ein Fahrzeug anhört, wenn es beschleunigt, hupt oder blinkt, ist alles andere als Zufall. Hersteller wie BMW beschäftigen zahlreiche Experten, die störende Geräusche beseitigen und für die optimale Akustik sorgen. … Sie gestalten alle Töne, die in einem Fahrzeug entstehen – angefangen beim Geräusch des Antriebs, bis hin zum Blinker, Gurt- oder Temperaturwarner.« (spiegel ONLINE)

    Bei BMW arbeiteten 2017 rund 300 Mitarbeiter im Bereich Akustik und Schwingung. »Die Autoindustrie hat erkannt, dass auch scheinbar banale Geräusche mit Gefühlen verbunden sind und sich nicht nur mit prallen Kotflügeln oder schimmernden Lackierungen Emotionen wecken lassen. Rund fünf Prozent der Entwicklungskosten eines Autos entfallen mittlerweile auf das Sounddesign.« In Absam gibts jedoch keine fake sounds. Alles, was Sie hören, ist analog …

    eintrittfrei

  • Oster-Führungen

    Oster-Führungen

    Lassen Sie den Würfel entscheiden

    Zufallsführungen
    14 bis 18 Uhr jeweils zur vollen Stunde
    Sie können eine der folgenden Führungen erwürfeln:

    Was hat die indonesische Insel Sumbawa mit Absam zu tun?

    Wie klingt eine Buttermilchpackung im Vergleich zu einer Geige?

    Wie alt waren die jüngsten Salzberger im Jahr 1839?

    Was sind Beinknöpfe und wo in Absam wurden sie hergestellt?

    Was hatte 1932 ein Absamer im Museum of Modern Artin New York zu tun?

    Kam das Salz im Halltal wirklich vom Himmel?

    Kommen Sie und würfeln. Die Würfel sind noch lange nicht gefallen.

    Eintrittfrei

  • »von der Kezerey inficiert«350 Jahre Ketzereiverfahren gegen Jacob Stainer

    »von der Kezerey inficiert«
    350 Jahre Ketzereiverfahren gegen Jacob Stainer

    Konzert »Stainer live«

    Platzreservierung erbeten:
    0676 / 84 05 32 700
    Sophia Gabrielli – Violine
    Renate Plieseis – Theorbe

    Prozessbeginn vor 350 Jahren

    Vor 350 Jahren, im Frühsommer 1668, hat das Ketzerei-Verfahren gegen den Absamer Geigenbauer Jacob Stainer begonnen. Am Anfang standen Untersuchungen bei einem Buchhändler auf dem Haller Frühjahrsmarkt.

    Bei ihm fand man »verbotene« Literatur. Auf Befragung gab dieser Buchhändler an, dass der Haller Schneider Jacob Meringer diese Art von Literatur bei ihm kaufe. Jacob Meringer wiederum verwies auf den Absamer Jacob Stainer, der ihn dazu beauftragt habe. So mussten die Agenten der Inquisition nach Absam zu einer »Büchervisitation« genannten Hausdurchsuchung aufbrechen.

    Die Ausbeute war gering: Obwohl »Stuben und Kammer, Küsten und Kösten mit alln Fleiß durchsuecht« worden sind, »haben wir doch nüchts andersts als bey Jacoben Stainer in der Stuben auf dem Ofengeschäll ain zwar zerissenes doch wider Geistlichen und Religiosen ein sehr schmächliches, bey Jacob Mehriger zwo claine geschribne abergläubische Träctättljn« gefunden.

    Stainer reagierte rasch auf diesen Bruch des Hausfriedens. In einem Brief an die dafür Verantwortlichen am Sitz des Bischofs von Brixen nahm er Stellung. Zum bei Jacob Meringer gefundenen »lutherischen« (d. h. verbotenen) Katechismus stellt Stainer fest, er habe ihn »nit gemacht oder khaufft«, sondern er habe denselben »aintweders von seinem Vater erörbet, oder er sey anderswo her ins Hauß khomen«, er bediene sich zwar dessen »nit, aber er gefall ihm doch wol, weil die glaubensarticl darin schen außgelegt sein«.

    Im übrigen könne man »zu Absambs noch wol mer solche Piecher finden«, und irgendeine Schuld erkenne er für sich als Katholiken nur insofern an, als er solche Bücher nicht seiner geistlichen Obrigkeit pflichtgemäß angezeigt habe. Aber auch der vor Ort für das Verfahren zuständige Haller Stadtpfarrer Stephan Gifl nahm Stellung: Stainer sei »von der Kezerey inficiert« und bemühe sich, »andere insonderheit die Absamber zu inficieren«, indem er ketzerisches Gedankengut »de facto lehre«.

    Dies habe ihm sein Informant mitgeteilt, von dem er auch erfahren habe, dass Stainer durch «lutherische Kauffleith« auf dem Haller Markt mit verbotenen Büchern versorgt werde. Für Gifl war dies nicht verwunderlich, da »Stainer von ainen Vatter auch zu Absamb wohnendt, geboren, welchen gleichfahls iederman dermalen fir ainen haimblichen Kätzer gehalten« habe. Stainer habe »mit der Muetermilch erwaß von des Vatters geisst gesogen«. Gifl sieht sich genötigt, den Verdacht der Häresie dem Konsistorium zu melden, damit »dise Erbliche Sucht nit umb sich fresse, und die Absamer sich luterisch zu sein verwundern, ehe sie vermercken, daß dessen ein gefahr obhanden«.

    In Erinnerung an den Prozessbeginn findet am Sonntag, 18. März um 16 Uhr im Gemeindemuseum Absam ein Konzert auf der Absamer Stainergeige statt.

    Kompositionen von:
    – Marco Uccellini
    – Giovanni Antonio Pandolfi Mealli
    – Biagio Marini
    – Heinrich Schmelzer


GemeindeMuseumAbsam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam

Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr

Information und Führungen
Matthias Breit 
0 676 / 84 05 32 700
kontakt@absammuseum.at

Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN: AT98 3620 0000 0003 1542 
BIC: RZTIAT 22200

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