Österreich-Bild von Bert Breit über das Krippenland Tirol
Ein Österreich-Bild
aus dem Jahr 1980
Dauer: 30 Minuten
Freitag, 12. Jänner um 20 Uhr
Samstag, 13. und
Sonntag, 14. Jänner um 16 Uhr
Mit technisch, organisatorischen und philosophischen Fragen im Jahr 1980 rund um die organisierte Tiroler Krippenbewegung beschäftigt sich das Österreich-Bild von Bert Breit:
Wer darf überhaupt eine Krippe und vor allem wo aufstellen, wie wird aus einem Haselnußstecken, Spagat, Leim und Kaffesud oder Lindes-Kaffee eine perfekte Palme u. v. m.
Neben den organisierten Krippenbastlern kommen aber auch die in Tirol immer zu findenden Krippen-Außenseiter zu Wort. Eine Krippe für zuhause, als Dekoration in der guten Stube war z. B. dem Mutterer Friedrich Jaufenthaler viel zu kleinkariert. Im Film führt er die ausgefeilte Technik hinter bzw. unter seiner Krippe vor – mit insgesamt 15 Motoren von Waschmaschinen, Mixern, Scheibenwischern u. ä. sorgte er für Bewegung am Krippenberg. So geht sein Mond langsam mit Hilfe des Wellenschalters aus einem alten Radio auf …
Zeitungsnotiz über die von Hamburg bis Wien in den 1920er Jahren bekannteste Tiroler Krippe des Landecker Kleinbauern und Kriegsinvaliden Josef Zangerl:
»Die beweglichen Teile der Krippe sind von links nach rechts und von oben nach unten betrachtet folgende:
1. Älpler bringen in Begleitung eines Jägermannes den Alpengewinn zu Tal;
2. Ein Bauer schneidet vor seinem Hause Stroh;
3. Eine Bäuerin wäscht am Brunnen die Wäsche;
4. Landleute wallfahren vom Schlosse zur Kirche;
5. Holzknechte begleiten ein Holzfuhrwerk, hinter ihnen wandern ein Hausierer und Karrenzieher auf der Landstraße;
6. Bergleute fahren in einem Bergwerke aus und ein; ein Schmied richtet Werkzeuge für sie mit einer Schmiede her;
7. Über dem Verbindungsgang vom Haus in den Stadel geht ein Weib mit einem Sacke auf dem Rücken, vor dem Hause brachelt ein Mann Flachs, ein anderer hackt in der Schupfen Holz;
8. Aus der Mühle, vor der in einem Sägewerk eine Säge auf- und niedergeht, tritt der Müller mit einem Sacke auf dem Rücken zu einem Fuhrwerke;
9. Eine Frau mit einem Korb in der Hand geht von der Scheune über einen Söller ins Haus, vor welchem ein Schleifer einen Schleifstein tritt;
10. Vom Hause etwas abseits dreht ein Orgelmann seine Orgel;
11. Brevierbetende Kapuziner wandeln in einem Klostergange auf und ab, während ein Mönch vom Kloster zu einer auf einer Anhöhe liegenden Kapelle geht;
12. Eine Frau schöpft Wasser aus einem Ziehbrunnen;
13. In einer vollkommen eingerichteten Bauernstube schlegelt die Bäurin Butter, in der Holzschupfen schneidet der Bauer Holz;
14. In einer in den Berg eingebauten Hütte spinnt ein altes Mütterchen Flachs.«
Dauer: 30 Minuten. Eintritt frei.